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Trying the green lifestyle is a process, I’m not perfect!

Trying the green lifestyle is a process, I’m not perfect!

Ich bin gerade in Barcelona in meinem Hotelzimmer, welches an beinahe allen Wänden mit Spiegeln versehen ist, verständlich denn das Hotel heißt „The Mirror“ und nun möchte ich etwas mit euch teilen, meine Gedanken. Es geht um den „Green Lifestyle“ und meinen Weg zu einem nachhaltigeren Leben.
Ich setze mich ja seit Neuestem mehr in diesem Bereich ein, da ich MEIN Leben dahin verändern möchte und es etwas ist, was mir wirklich am Herzen liegt und mehr Leute dazu animieren möchte. Es ist jedoch unendlich komplex, es gibt wahnsinnig viele Baustellen, Möglichkeiten und am Ende ist ja mein Einfluss auf die Umwelt nichts gegen den eines großen Konzerns. Nichts tun keine aber Option. Bevor es jedoch weitergeht, hier eine Neuigkeit, die euch vielleicht überraschen wird: ich bin nicht perfekt! Und es gibt wohl nicht den perfekten, umweltfreundlichen Lifestyle.

Ich bin hier nach Barcelona geflogen für einen Job und habe dies auch auf Instagram geteilt.
Das war schon öfter der Fall und meistens bekomme ich dann ein paar Nachrichten, die mich darauf hinweisen, dass Fliegen nicht besonders nachhaltig ist. Meistens sind es konstruktive Nachrichten, eher ein nettes Nachfragen, wie ich das mit meinem Lebensstil vereine und es entsteht ein schöner Austausch. Jedoch kommt auch immer wieder so ein kleiner Vorwurf oder ein Kritisieren. Deswegen möchte ich hier nun mal meine Gedanken dazu und anderen Dingen teilen.

Ich bin mir dessen absolut bewusst, dass fliegen nicht gut für meine CO2 Bilanz ist.
Trotzdem fliege ich und sicher viel zu viel, wie die meisten von uns. Passt das zu meinem Leben und zu dem für was ich stehe? Von außen gesehen sicher nicht und verteidigen möchte ich fliegen auch nicht. Aber wie „rechtfertige“ ich dann das Fliegen werde ich oft gefragt? Das tue ich an sich nicht, es gibt keine „Rechtfertigung“ wenn man ganz streng und klar nachhaltig und zu Gunsten der Umwelt leben möchte. Aber meistens fliege ich für Jobs durch die Welt: für Retreats oder Modeln. Diese Jobs sind sehr lukrativ, machen natürlich auch Spaß, aber das Geld was ich dadurch verdiene ermöglicht es mir bei teuren Bioläden einzukaufen, viel Zeit zu investieren mich für die Umwelt einzusetzen, sei es über Social Media (was unglaublich viel Zeit frisst), auf eine Demo zu gehen, Kooperationen abzusagen, die Marken oder Labels unterstützen, die alles andere als „green“ sind oder als Yogalehrerin zu arbeiten, was nicht der bestbezahlte Job der Welt ist.

Denn deine verschwenderischen Gewohnheiten zu ändern, die von der Konsumgesellschaft geprägt und antrainiert sind, ist Zeitaufwendig und alles andere als einfach.
Es kostet Zeit, diese Angewohnheiten zu erkennen, zu recherchieren, zu ändern und als eine selbstständige Frau, ist das neben dem Job nicht so einfach, vor Allem wenn dieser kein an sich besonders lukrativer ist. Denn leider ist da in unserer Welt etwas verkehrt, denn Konzerne die die Umwelt mit Füßen treten machen den größten Profit, Jobs die den Konsum vorantreiben, verdienen sehr gut, jedoch soziale Jobs die wir wirklich brauchen oder etwas wie Yogalehrer, verdienen leider eher schlecht. Ich bin komplett abgesichert und wenn ich nun anfangen würde mich an Bäume zu ketten und mich von der Gesellschaft abzuwenden, würde ich sicher nicht verhungern, ob nun als deutsche Bürgerin oder auf Grund meiner mich immer unterstützenden Familie. Aber zu dieser Frau habt ihr doch keinen Bezug? Da wäre der Unterschied in deinem und meinem Leben so groß, dass du es lieber wieder gleich lässt, denn nicht jeder möchte so krass sein. Derzeit möchte ich so nicht leben: ich möchte egoistischer Weise reisen und die Welt sehen, aufregende Jobs für Shootings annehmen, Retreats ausrichten und damit Menschen eine Woche die Seele streicheln, ich möchte ein schönes Studio eröffnen, wo ihr euch wohl fühlt, ich möchte mir auch mal wieder eine neue Hose kaufen und einfach Teil dieser Welt sein, die viele Fallen hat, die uns in ein vermeintliches Glück führen, aber auch unendlich viele schöne Dinge zu bieten hat.

Der Unterschied, zu vielleicht vor 4 Jahren als Yoga in mein Leben getreten ist, das ich in Balance leben möchte.
Wachsam, achtsam und in Einklang mit mir, meinen Mitmenschen und der Umwelt und das ist ein Prozess. Diesen Prozess teile ich mit euch auf dieser Plattform, die wieder unendlich viele negative und vielleicht genauso viele positive Aspekte hat, ganz freiwillig und ohne den Finger erheben zu wollen, sondern aufzuwecken mit dem Wissen, dass es nicht einfach ist. Vielleicht lebe ich eines Tages im geretteten Hambaches Forst in einer Hängematte und trage Hanfklamotten, wer weiß. Ich dachte auch vor nur wohl einem Jahr nicht, dass ich aus ökologischen Gründen fast komplett vegetarisch und manchmal vegan Leben werde. Wir werden sehen… Und ich lade dich ein, mit mir zusammen das zu erkunden, zu erleben, auszutauschen und wenn ich nun für dich eine Heuchlerin bin, da ich bisher noch fliege (ich versuche es so oft als möglich zu vermeiden) und auch es passieren kann, dass ich bei einer Einladung zum Papa meines Freundes ein Stück Fleisch mitesse, dann respektier ich das. Es gibt zum Glück viele sehr viel konsequentere oder extremere Menschen, vor denen ich meinen Hut ziehe. Daher kannst du es dir ja zum Glück vollkommen frei aussuchen, ob du folgst, liest, teilst, hörst und ansiehst oder eben nicht. Es ist einfach nur ein Angebot und ich freue mich immer über konstruktive, informative Nachrichten, die uns beide weiterbringen.

Aber ich bin nicht alleine.
Ich beobachte Andere, die eine ähnliche Thematik auf Social Media haben, mit einer sehr viel größeren Base und es erschreckt mich, wieviel Gegenwind sie aus den eigenen Reihen bekommen. Ich habe großen Respekt vor dem Wissen, der Klarheit und des unermüdlichen Engagements von Madleine von DariaDaria. Genauso wie Louisa Dellert, die sich einsetzt, teilt und so oft eine Zielscheibe bildet, nur um Menschen zu umdenken anzuregen in Themen wie Selbstliebe, Ehrlichkeit und Nachhaltigkeit. Das Schöne ist ja zu sehen, dass es mehr Gehör bekommt und vielleicht schon fast in Richtung Trend geht. Das ist wohl auch der Grund, dass die Thematik auf meinen Social Media Kanälen auch sehr viel Resonanz bekommt. Wir möchten ja wieder zurück zu dieser Balance und raus aus dem verblendeten Leben von BEnutzen anstatt VON Nutzen zu sein.

Aber wer blickt da denn noch durch, was die Wahrheit ist?
Die Informationen die wir bekommen sind verschleiert: Von dem was Werbung und Medien als „green“ darstellen, was uns als nachhaltig von der Politik verkauft wird oder Riesenkonzerne die auf ihrer Webseite schreiben „Lebensqualität verbessern und zu einer gesünderen Zukunft beitragen“ jedoch am Ende einer der schlimmsten Konzerne gehören, die zur Zerstörung unserer Umwelt beitragen. Irgendwie scheint alles eine Lüge zu sein. Wir lernen es nicht in der Schule. Wenn wir Glück haben von unsere Eltern, die Tag ein Tag aus dabei gegen schillernde Plakate, glitzernde Magazine und vielversprechender Bilder ankämpfen müssen. Deswegen ist es so schwierig und man lernt wirklich nie aus und kostet dazu noch genauestes recherchieren, um die Wahrheit zu finden.

Was aber irgendwie bei dem „guten Tun“ oft passiert, dass wir uns Gegenseitig untergraben, kritisieren oder sogar runtermachen.
Also die, die bereits aktiv sind und vielleicht sogar eher ein wenig in der Unterzahl sind, bzw die Freiheit und die Möglichkeit haben etwas zu tun, machen es sich gegenseitig schwieriger. Vielleicht weil man nicht alles bedenkt, weil man eine neue Information noch nicht gelesen hat oder weil man den Fokus auf Mirkoplastik anstatt auf Tierrettung hat. Es ist wahnsinnig wichtig, sich auszutauschen und anzuregen, aber dauernd fühle ich mich dazu gedrängt, mich zu rechtfertigen. Wirklich nicht jede Nachricht die ich bekomme, denn oft sind es ernst gemeinte Fragen, die sich die Person selbst stellt, aber oft auch ein „also übrigens, Fliegen ist nicht besonders gut für die Umwelt“.

Können wir uns vielleicht ein wenig mehr unterstützen?
Warum suchen wir hier so gerne den Fehler anstatt zu sehen, was bereits vorhanden ist? Das respektieren und uns gegenseitig ermutigen, unterstützen und inspirieren? Ich glaube, viel mehr Leute wären noch aktiver gegen Umweltverschmutzung, Klimawandel und Ungerechtigkeiten auf der Welt, wenn man nicht auch bei der kleinsten Tat das Gefühl hat, was falsch zu machen. Welche Organisation ist jetzt eigentlich die Beste um zu spenden? Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich mich lieber um Elefanten als um hungernde Kinder kümmere? Es ist so komplex und wird erschwert, deswegen lasst uns zusammenhalten.

Dazu kommen aber auch sehr viele wahnsinnig positive Nachrichten.
Daher wird es nur mehr werden, ich möchte noch mehr lernen und vielleicht besuchst du mich dann auch in ein paar Jahren im Hambi in meiner Hängematte und wir meditieren gemeinsam für den Weltfrieden.

Deine Sinah